Katholischer Pflegeverband

PRESSEMELDUNG Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)

Zeitarbeit ist ein Symptom für die Krise in der Pflege

Deutscher Pflegerat begrüßt Bundesratsinitiative des Berliner Senats zur Eindämmung der Zeitarbeit

Der Berliner Senat hat heute die Einbringung einer Bundesratsinitiative zur Eindämmung der Zeitarbeit in der Pflege beschlossen. Hierzu erklärt Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR):

„Die Zeitarbeit ist ein Symptom für die Krise in der Pflege. Sie hat ihren Ursprung in den unzureichenden Arbeitsbedingungen, im Personalmangel und in schlechten Personalschlüsseln, die eine Kompensation bei einem Ausfall des Stammpersonals nicht erlauben.

Ein Verbot der Zeitarbeit wird die Probleme nicht lösen. Maßnahmen gegen die Zeitarbeit müssen gleichzeitig mit Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege einhergehen. Benötigt wird ein deutliches Signal für mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege. Ähnlich dem, welches für den Krankenhausbereich gilt. Dort werden alle weiteren, zusätzlichen Stellen voll refinanziert.

 

In der Verantwortung stehen neben den Arbeitgebern und dem Gesetzgeber jedoch auch die Kostenträger. Sie sind es, die im Wesentlichen zu besseren Arbeitsbedingungen und zu besseren Löhnen beitragen können.

Zeitarbeitende stopfen in der pflegerischen Versorgung Löcher. Sie bleiben eine Art Fremdkörper im Team. Ihre fachliche Kompetenz kann nur schwer eingeschätzt werden. Der Stammbelegschaft hilft Zeitarbeit nur indirekt, sie muss meist verstärkt ungünstigere Dienstzeiten übernehmen. Zudem verdienen die Zeitarbeitenden häufig auch noch besser. Dadurch fühlen sich die festangestellten Mitarbeitenden benachteiligt. Angesichts der aktuell verbreiteten Arbeitsbedingungen ist die Entscheidung von Pflegefachpersonen, in Zeitarbeit zu gehen, gut nachzuvollziehen.

Diese Situation hat der Berliner Senat erkannt und in seinen Beschluss für eine Bundesratsinitiative zum Thema Zeitarbeit richtigerweise aufgenommen. Der Deutsche Pflegerat unterstützt, dass sich der Bundesrat mit dem Thema Zeitarbeit befasst.“

Mehr zur Zeitarbeit in der Pflege:
Positionspapier „Fehlentwicklungen bei der Leiharbeit in der Pflege stoppen“, Deutscher Pflegerat und Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS), Oktober 2019 (siehe hier im Download)

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):

Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats. 

Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:

Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).

Pressemeldung DPR Zeitarbeit

Kontakt

Katholischer Pflegeverband e.V.
Adolf-Schmetzer-Str. 2-4
93055 Regensburg
Telefon: 0941 6048 77-0
Telefax: 0941 6048 77-9
E-Mail: info@kathpflegeverband.de

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