Katholischer Pflegeverband

Spiritualität

Sehr geehrte Mitglieder des Kath. Pflegeverbands,

diese Wochen sind für alle Menschen eine enorme Herausforderung, ganz besonders für die Erkankten und deren Angehörige und diejenigen, die an vorderster Front um das Leben von infizierten Patientinnen und Patienten kämpfen. Es kommt zunehmend zu extrem schwierigen Situationen, gerade, wenn Menschen ihren sterbenden Angehörigen nicht besuchen oder sich von einem Verstorbenen nicht in rechter Weise verabschieden können. Das ist auch für Pflegende und andere Gesundheitsberufe eine große Belastung.

In einer kleinen Arbeitsgruppe haben wir kurze Gebets- und Segenstexte zusammengestellt, die den Beteiligten in solchen Situatione eine Hilfe sein möchten:

a) eine Handreichung für Pflegende u.a. Begleitende, um einen Sterbenden zu segnen oder einen Verstorbenen zu verabschieden, wenn kein Seelsorger zu erreichen ist.

b) eine Andacht für Angehörige, die sich nicht vor Ort von Ihrem Verstorbenen verabschieden oder nicht an der Beerdigung teilnehmen können.

Es wäre schön, wenn Sie in Ihrer Einrichtung oder dort, wo Sie es für sinnvoll halten, diese Handreichungen weitergeben könnten. Die pdf-Dateien sind so gestaltet dass der Drucker Ihnen ein kleines Heft in der richtigen Reihenfolge ausdruckt, wenn Sie im Druck-Menü auf "Broschüre" klicken.

In der Hoffnung, dass Sie diese Zeit so unbeschadet wie möglich überstehen und dass Sie genügend Kraft und Ausgleich für alle Herausforderungen finden, grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Christoph Seidl

Handreichung Sterbesegen

Andacht für Angehörige

Der Leib-haftige Mensch

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Menschsein, scheint mir, ist häufig eines Attributs bedürftig.

Der „Homo erectus“ geht aufrecht, der „Homo habilis“ ist geschickt, der „Homo sapiens“ denkt, der „Homo faber“ arbeitet und der „Homo ludens“ spielt.

Und der Mensch, der aufgrund der Schwere seiner Erkrankung nicht mehr aufrecht geht? Das Kind, das äußerlich wahrnehmbar nicht spielen kann? Der komatöse Mensch, dessen Reaktionen wir kaum wahrnehmen? Und der tote Mensch?

von Marcus Seitel

Kennen Sie das? Sie kommen auf der Frühtour in die Wohnung eines Patienten/Klienten. Noch etwas verschlafen fällt Ihnen die geöffnete Medikamentenbox samt Inhalt auf den Boden, was Ihnen strafende Blicke oder gar eine Schimpftirade des Patienten einhandelt. – Der Tag ist gelaufen.

Von Dr. Christoph Seidl

Mit den Worten „Das lerne ich nie!“ bin ich als Grundschüler oft nach Hause gekommen. Ich war schnell enttäuscht, wenn etwas Neues nicht sofort und auf der Stelle funktioniert hat. Meine Mutter hatte wohl nicht selten ihre liebe Not mit mir, wenn Sie mit gutem Zureden versuchte, mich vom Gegenteil meiner Verzagtheit zu überzeugen. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann entdecke ich diese Ungeduld auch heute noch manchmal an mir.

von Marcus Seitel

In einer Arbeitsgruppe unseres Pflegeverbands arbeiten wir gerade am Thema „Pflege­verständnis“. Was meinen wir eigentlich damit, wenn von Pflege die Rede ist? Es wird schon schwierig, wenn man fragt, wo gepflegt wird: in Altenheimen, Krankenhäusern, Behinderten­einrichtungen, zu Hause, auf der Straße und an vielen anderen Orten.

von Tobias Wiegelmann

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Holzschnitt zum Gleichnis (um 1712)

Über Talente und wie man damit umgeht

Als ich gefragt wurde, ob ich nicht den „Impuls“ zu der Ihnen vorliegenden Ausgabe der PflegeLeben (Anm. d. Red.: Dieser Beitrag wurde als Spiritueller Impuls für die Ausgabe 02/2013 unseres Mitgliedermagazins "PflegeLeben" verfasst) schreiben wolle, fiel mir spontan das Gleichnis vom anvertrauten Geld ein, das wir unter Lukas 12, 19-27 finden. Hier heißt es:

von Klaus Stock (Pfr. i.R.)

Über geschenkte, erworbene und eingeschränkte Freiheit

Kerstin hat ihre Freunde über Facebook eingeladen. Ihren 18. Geburtstag will sie ausgiebig feiern. Schließlich markiert dieser Tag wieder einen weiteren Schritt zu mehr Autonomie und Freiheit. Den Eltern hat sie deshalb auch vorgeschlagen, sich doch mal einen schönen Kurzurlaub zu gönnen, damit sie mit ihren Freunden allein in der Wohnung feiern könnte. Sie haben es sich nicht leicht gemacht, sind besorgt weggefahren. Hoffentlich gibt es nachher keine Beschwerden der Nachbarn: es sei zu laut gewesen, die jungen Leute hätten sich unmöglich benommen. Aufatmen - es ist alles gut gegangen. Kerstin hat ihre Eltern nicht enttäuscht.

von Mathias Mader

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Bild: Mader

Über U-Boot-Christen, Konsum, Sehnsucht, der Zacharäusgeschichte und Weihnachten.

Neulich las ich in einer Wochenzeitung einen interessanten Artikel über Sprachen (wer ihn nachlesen möchte, findet den Beitrag im Internetarchiv der ZEIT, Ausgabe 12.07.2012). Forschungen haben gezeigt, dass gerade die Sprachen, die nur von kleinen Völkern und Gemeinschaften gesprochen werden, häufig die schwierigste Grammatik haben. So gibt es etwa in der Sprache Yagua, die von indigenen Gruppen im peruanischen Amazonasgebiet gesprochen wird, gleich fünf Vergangenheitsformen. Wer sich in dieser Sprache unterhalten und verständlich machen will, muss also genau ausdrücken können, was er wann getan oder unterlassen hat: vor Stunden, Tagen, Monaten oder vor noch längerer Zeit – und so genau bestimmt muss er die Wortendungen formulieren, sonst versteht sein Gesprächspartner nur Bahnhof. Je kleiner, abgelegener und damit eben auch isolierter eine Sprachgemeinschaft ist, desto komplizierter also die Sprache. Je größer und global vernetzter eine Sprachgemeinschaft ist, desto mehr schleifen sich die Besonderheiten ab und desto einheitlicher und durchschaubarer werden die Regeln…

Unser Bild vom Geschehen der Hl. Nacht

In der Mette der Hl. Nacht lassen wir uns durch das Evangelium nach Bethlehem führen. Was Lukas erzählt, ist in vielen Krippen dargestellt worden und entspricht dem Bild, das wir von Kindesbeinen an vom Weihnachtsfest haben: Maria und Josef, das Kind im Stall, die Hirten, die Engel. Alle diese Gestalten gehören einfach dazu. Nicht zu vergessen natürlich Ochs und Esel und einige Schafe und andere Tiere.

Meditation – Dreifaches vom Wachsen der Größe eines Menschen

Jesus: „Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an, denn die Zeit der Ernte ist da.“

Jesus: „Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so daß in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.“

Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Auf dem Weg zur Mitte im Labyrinth des Lebens

Sind Sie schon einmal durch ein Labyrinth gegangen? Ich meine keinen Irrgarten, in dem man sich verlaufen kann, sondern ein Labyrinth. In ihm werde ich vom Eingang aus auf scheinbar verschlungenen, jedoch sorgsam angeordneten Wegen in eine Mitte geführt. Labyrinthe finden in den letzten Jahren vermehrte Aufmerksamkeit und Faszination. Alte Labyrinthe wie z.B. in der Kathedrale von Chartres erhalten neue Anziehungskraft; neue Labyrinthe werden bewusst angelegt; eine Trauerpädagogin entdeckt mit betroffenen Menschen das Labyrinth als Symbol für einen Trauerweg; Tanztherapeuten entwickeln Labyrinthtänze; in Barcelona wird diesem Symbol zurzeit eine eigene Ausstellung gewidmet.

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