Ethisch-moralische Kompetenzentwicklung als Indikator für Professionalisierung
Das Modellprojekt „Implementierung ethischen Denkens in den beruflichen Alltag Pflegender“
Der vorliegende Bericht stellt ein Modellprojekt vor, welches an einem Grundkriterium für Professionalität ansetzt: einer erklärten Werteorientierung in der Begründung und Gestaltung von Praxis und der Kommunikation grundlegender Entscheidungskriterien in intra- und interprofessionellen Koordinationsprozessen.
Im theoretischen Rahmen wird ethisch-moralische Kompetenz von Pflegefachpersonen als Indikator für Professionalität herausgestellt. Die Zielsetzungen des Modellprojekts werden in den Professionalisierungsprozess der Pflege eingebunden, der die Entwicklung einer Berufsethik der Pflege erfordert, die forschungsgestütztes, theoretisches Wissen und Alltagspraxis verbindet. Die Konzeption der bundesweit ausgeschriebenen, zweijährigen Fortbildung in zehn Modulen beruht auf pflegewissenschaftlichen und philosophischen Grundlagen und dem christlichen Menschenbild. Die erste Hälfte der Fortbildung war Argumentationsprinzipien bzw. Zentralwerten der Pflege gewidmet (Freiheit, Verantwortung, Sorge, Leben, Würde, Wahrhaftigkeit); Kodices wurden erarbeitet und Entscheidungsfindungsmodelle angewendet. Die zweite Hälfte verstärkte den Anwendungsbezug. Die Fortbildung mündete in die Durchführung einzelner Projekte, in denen die Teilnehmenden aus der direkten Pflege, dem Management, der Aus-, Fort- und Weiterbildung und der Berufspolitik Impulse aus der Fortbildung in ihre berufliche Praxis transferierten. Die aufwändige Evaluation des Modellprojekts beinhaltet – neben der Darstellung der Implementierungsprojekte – die rückblickende Beurteilung des Modellprojekts durch Teilnehmende in Interviews und die Reflexionen in den Blitzlichtern und Feedbacks, die die Module einrahmten. Diese Evaluationsschritte wurden von Christa Olbrich vorgenommen. Die Ergebnisse belegen die Kompetenzentwicklung der Teilnehmenden in der Reflexion ihrer Praxiserfahrungen, in der intra- und interprofessionellen Argumentation und in der Neugestaltung des professionellen Handelns.
Die Autorin: Schwerdt, Ruth
Professorin für Pflegewissenschaft an der Fachhochschule Frankfurt am Main
Altenpflegerin, M.A., Diplompsychogerontologin Univ. (postgrad.), Dr. phil.
Hrsg.: Katholischer Pflegeverband e.V., Regensburg 2002.
215 Seiten
14,8 x 20 cm, Kartoniert
ISBN 3-00-009766-X
€ 15,--
Bestelladresse: Katholischer Pflegeverband e.V.
Adolf-Schmetzer-Str. 2-4, 93055 Regensburg,
Tel. 0941/6048-770, Fax-Nr. 0941/6048-779.
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